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Alea iacta est.

(Eng)
The photographic works of Shigeru Takato testify to the endeavours of human in preserving the past, present and future.
Hidden objects and strata are revealed and are secured for future generations. Nuclear waste is safely buried in order to avert its present threat. Seeds of endangered plants are securely stored, in order to ensure their future. Current affairs are distributed and channeled through news stations and archived.
In comparison, other photographs in the series depict archaic landscapes and naturally occurring events that exist without human intervention, and are still outside of human control.
In this contrast, the relationship of man to his surrounding conditions is felt. Time marches forward and space broadens. Forces in the depths of the earth are cleaving their way up, man is thrown into the here and now and is forced to examine his position. Certain circumstances are neither reversible nor avoidable. The exit is meanwhile still unclear.
The Latin saying “alea iacta est” is a good representation of this duality: It is often translated as “The dice are fallen”. One thing is therefore already decided. Originally it meant much more “The dice are cast”. A certain deed has therefore already been implemented, the resulting consequences are however still unclear.

Florian Müller


(Deu)
Die fotografischen Arbeiten Shigeru Takatos zeugen von der Bemühung des Menschen, sich seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu bewahren.
Verborgene Objekte und Schichten werden freigestellt und für die Zukunft gesichert. Atommüll wird gesichert vergraben, um seine gegenwärtige Gefahr zu bannen. Samen aussterbender Pflanzen werden geschützt eingelagert, um ihre Zukunft zu sichern. Gegenwärtig Neues wird über Nachrichtenstudios kanalisiert verteilt und geschichtlich archiviert.
Diesem Handeln stehen in anderen Werken archaische Landschaften und Ereignisse gegenüber, die ohne Zutun des Menschen existieren und passieren und sich zumindest im Moment noch scheinbar außerhalb der menschlichen Kontrolle befinden.
In diesem Kontrast wird die Beziehung des Menschen zu seinen allgegenwärtigen Umgebungsbedingungen spürbar. Zeit und Raum schreiten voran und breiten sich aus, Kräfte im Erdinnern bahnen sich ihren Weg, der Mensch wird ins Jetzt und Hier hinein geworfen und sucht seine Position. Bestimmte Gegebenheiten sind nicht wieder rückgängig zu machen oder stehen unausweichlich bevor. Anderer Dinge Ausgang ist indes noch unklar.
Der lat. Ausspruch „alea iacta est“ ist ein gutes Abbild dieser Dualität: Im Deutschen wird er häufig übersetzt mit „Die Würfel sind gefallen“. Eine Sache ist also schon entschieden. Ursprünglich bedeutete er aber vielmehr „Die Würfel sind geworfen“. Eine gewisse Handlung ist also bereits vollzogen worden, die daraus folgenden Konsequenzen sind allerdings noch unklar.

Florian Müller

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